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Deutsche Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung tagt. Ein wichtiges Thema: Das Schütteltrauma bei Babys. Kleinstes Schütteln kann für Säuglinge lebensgefährlich sein.
In Krankhäusern gehört es mittlerweile zum Alltag: Säuglinge mit blauen Flecken am ganzen Körper, mit Rippenbrüchen oder mit unkontrollierten Zuckungen, Atembeschwerden, sogar Hirnblutungen. Die Deutsche Gesellschaft gegen Kindesmisshandlung und -vernachlässigung tagt derzeit in Hamburg. Ein wichtiges Thema des Kongresses nimmt dabei das Schütteltrauma bei Babys ein, das so genannte "Shaken Baby Syndrom".
Es wird so genannt, weil die Verletzungen vom Versuch verzweifelter Eltern stammen, ihr schreiendes Baby zum Schweigen zu bringen. Wie viele Säuglinge darunter leiden, ist nicht bekannt. Krankenhäuser und Ärzte führen keine Statistik und die Dunkelziffer ist hoch. Das Problem: Anders als in den USA ist in Deutschland vielen Ärzten das "Shaken Baby Syndrom" nicht bewusst. Sie schätzen die Verletzungen falsch ein und erkennen sie nicht als Gewalttat. So wird weder den Eltern als Tätern, noch den Kindern als Opfern geholfen.
Schütteln ist für ein Baby lebensgefährlich!
Der Nacken eines Säuglings ist noch zu schwach, um den relativ großen und schweren Kopf zu halten. Der schleudert beim Schütteln des Kindes vor und zurück. Das Gehirn nimmt Schaden. Es schwillt an, es kommt zu Blutungen im Gehirn und in der Netzhaut der Augen. Vor allem diese Blutungen sind für Ärzte ein Zeichen, dass eine Misshandlung vorliegt. Denn durch einen Sturz zum Beispiel, wie manche Eltern behaupten, lassen sie sich nicht erklären.
Die Folgen eines solchen Schütteltraumas können sehr ernst sein, bis zu Koma und Tod. Auch können später Lernschwächen, schwere geistige Behinderungen und Erblindung die Folge sein.
Holen Sie sich frühzeitig Hilfe
Die meisten Babys, die in den ersten Monaten, zwischen sechs Wochen und vier Monaten so misshandelt werden, sind so genannte "Schreibabys". Sie weinen und schreien viel mehr als ihre Altersgenossen. Warum, das weiß man nicht genau. Wenn Sie mit Ihren Nerven und Ihrer Kraft am Ende sind, weil Ihr Kind ein Schreibaby ist, suchen Sie so schnell wie möglich Hilfe bei Fachleuten. Sie sind keineswegs allein mit diesem Problem und es gibt keinen Grund, sich dafür irgendwie zu schämen. In vielen Städten gibt es Beratungsstellen, oft angegliedert an Kliniken, sie werden "Schreiambulanzen" genannt.
Einen Link zu themenbezogenen Studie zum Thema finden Sie
hier - gefunden auf
www.kindesmisshandlung.de. Warum so wenig gemeldet wird, wird in dem
hier eingefügten Bericht (auf engl.) berichtet. auf
http://www.kindesmisshandlung.de/organisationen.htm finden Sie viele eingetragene Organisationen.